Zughilfen – Vorteile & Nachteile von Lifting Straps und was ist zu beachten?

Was sind Zughilfen und wie funktionieren sie?

Lifting Straps sollen beim Heben von schweren Gewichten deine Unterarmmuskeln und deine Griffkraft unterstützen. Meist in Form von Bändern oder Handgelenkbandagen, sollen sie verhindern, dass dir die Gewichte aus der Hand rutschen bevor du deine Übungen sauber beenden konntest und in der Zielmuskulatur noch Kraft hast. Besonders beim schweren Kreuzheben mit Langhanteln, Ruderübungen oder Klimmzügen sind Lifting Straps eine gute Unterstützung.

Klassische Zughilfen sind meist aus Baumwolle oder Leder gefertigt und haben eine Schlaufe am Ende. Andere Modelle sind mit Stahlhaken und aus Kunstfasern wie Neopren oder Nylon.

Einfache Lifting Straps mit Schlaufe

Die einfachen Zughilfen sind längere Bänder mit angenähter Schlaufe, die du um dien Handgelenk legst. Zuvor fädelst du das Band durch und das lange Ende wickelst du zwei bis dreimal um die Hantelstange.

Meist sind die Schlaufen, die du um dein Handgelenk legst, etwas gepolstert.  Sie bieten einen sehr guten und festen Griff und schränken dich in deiner Beweglichkeit kaum ein, da sie keinerlei anderer Hilfsmittel wie beispielsweise Metallhaken haben. Diese einfachen Lifting Straps sind in der Regel preiswert zu erhalten, sollten jedoch von der Qualität her nicht billig sein.

Zughilfen mit Haken

Bei Lifting Straps mit Haken werden um die Handgelenke eine Bandage gelegt, welche mit einem Klett fixiert wird. In diese Bandage mit Klett ist auch der Haken eingearbeitet, welcher dann direkt an die Stange angebracht und eingehakt wird. Besonders häufig werden diese Art von Zughilfen als Unterstützung für Klimmzüge verwendet, finden aber auch bei anderen Übungen Anwendung.

Dennoch empfehlen wir Zughilfen mit Haken nicht unbedingt, da du beispielsweise bei Klimmzügen überwiegend nur mit deinem eigenen Körpergewicht arbeitest oder einem geringen Zusatzgewicht. Daher macht es mehr Sinn, ohne Zughilfen mit Haken zu trainieren, um eine gleichmäßige Kraftentwicklung zu erreichen und somit deine Griffkraft ebenfalls zu trainieren.

Was bringen Zughilfen? Vor- und Nachteile von Zughilfen

Wenn du mit schweren Gewichten trainierst, kann es oft passieren, dass deine Griffkraft und die Kraft in deiner Unterarmmuskulatur nachgeben, obwohl du in dem Zielmuskel eigentlich noch Kraft hättest und die Übung noch nicht vollständig ausführen konntest.

Also stößt du an dein Leistungslimit, obwohl du noch genug Kraft in dem Muskel hättest, den du eigentlich trainieren möchtest. Dies wird auch limitierender Faktor genannt. Manche Sportler wickeln Tücher oder Lappen um die Hantelstange, damit diese nicht durch die schwitzigen Hände rutschen. Jedoch wird dadurch wiederum der Effekt des limitierenden Faktors erhöht, da der Umfang, den die Hände dann umgreifen müssen, größer ist.

Den größte Vorteil hast du beim Einsatz von Lifting Straps damit, dass du deine volle Aufmerksamkeit der Übung widmen kannst. Ohne an Griffkraft zu verlieren und den Satz nicht beenden zu können, wirst du die saubere Ausführung im Fokus halten können und deine Sätze vollständig beenden. Außerdem können die Gewichte nicht durch die schwitzigen Hände rutschen.

Dennoch solltest du nur nach Zughilfen greifen, wenn du mit wirklich schweren Gewichten trainierst. Wie zum Beispiel beim Kreuzheben, wo du mit dem doppelten Körpergewicht arbeitest, kann auch bei einem sehr gut trainierten Kraftsportler die Griffkraft zum limitierenden Faktor werden. Hier sind Zughilfen definitiv zu empfehlen.

Bei Übungen, bei denen du mit weniger Gewichten oder auch nur deinem eigenen Körpergewicht trainierst, solltest du keine Zughilfen verwenden, um deine Griffkraft zu erhöhen und mit zu trainieren. Du solltest dich definitiv keinesfalls an die Lifting Straps gewöhnen.

Bei zu häufiger Verwendung von Zughilfen, kann es durchaus auch zu Schmerzen im Handgelenk kommen. Außerdem ist die Griffkraft eine Art Schutzfunktion, die vor Überlastungen schützen soll. Bei der Anwendung von Zughilfen wird diese Schutzfunktion umgangen und somit das Risiko einer Verletzung beim Training mit zu schweren Gewichten erhöht.

Möchtest du aber eine neue Stufe in deinem Training erreichen oder tust dich dabei schwer, neue Reize für ein gesteigertes Muskelwachstum zu setzen, dann sind Zughilfen auf jeden Fall eine gute Unterstützung, um unterschiedliche Ziele zu erreichen.

Diese können sein, mehr Wiederholungen mit deinem gewohnten Trainingsgewicht, mehr Gewicht bei deiner gewohnten Wiederholungszahl oder die Durchführung eines zusätzlichen Satzes.

Zughilfen richtig wickeln und einsetzen

Beim Einsatz von Zughilfen ist es wichtig, dass du sie richtig wickelst. Somit ist auch gewährleistet, dass du dich voll und ganz auf die Übungen und das Heben der schweren Gewichte konzentrieren kannst.

Als erstes fädelst du das Band durch die Schlaufe und steckst dann deine Hand durch. Aufdruck und Schrift zeigen in Richtung deiner Fingerspitzen und das lange Ende des Bandes sollte zwischen deinem Zeigefinger und Dauen liegen.

Bevor du nun die Bänder um die Stange wickelst, solltest du sie noch festziehen. Hast du dies gemacht solltest du das Band insgesamt nochmal festziehen. Bei der zweiten Hand machst du das genauso, auch wenn das anfangs etwas schwieriger ist, weil du eine Hand bereits mit den Lifting Straps mit der Stange fest verbunden hast. Das ist aber Gewöhnungssache.

In folgendem Video findest du nochmal eine genaue Erklärung, wie die klassischen Lifting Straps genau angebracht werden